Nicht bei allen Vogelarten erkennt kann man auf den ersten Blick das Geschlecht. Bei vielen Arten sind beide Geschlechter gleich gefärbt und weisen keine typischen Unterschiede auf. Bei anderen wie zum Beispiel bei der Stockente oder der Amsel ist es eindeutig: Die Männchen sind auffallender gefärbt und die Weibchen eher dezent in gedeckten Farben. Auch bei Weißstörchen gibt es keine auffallenden Geschlechtsunterschiede. Allenfalls diskrete Merkmale wie die Körper- oder Schnabelgröße können Hinweise geben, aber das ist nicht immer eindeutig. Nur wenn sich beringte Störche paaren, kann man anhand des Verhaltens der jeweiligen Ringnummer das Geschlecht zuordnen: Das Männchen steht bei der Paarung waghalsig balancierend auf dem Rücken des Weibchens (wie im Bild zu sehen).
Wir müssen nicht auf solche Beobachtungen warten, sondern wissen schon jetzt das Geschlecht des diesjährigen Nachwuchses. Bei der Besenderung Anfang Juni wurde von jedem Storch eine kleine Probe für genetische Untersuchungen genommen und deren Ergebnisse liegen nun vor: Alle drei Zaberfelder Jungstörche sind weiblich. Und sie ziehen mittlerweile deutlich weitere Kreise um den Horst. Die Senderdaten belegen, dass sie in diesen Tagen großräumiger zwischen Neckartal und Stromberg unterwegs sind.