'Hinschauen lohnt sich!'
Schauen Sie Ihre Wiese vor Umbruch der Fläche an: Sind schon einige Wiesenarten vorhanden? Falls ja, kann hier vielleicht das natürliche Potential genutzt werden und eine Umstellung der Mahd ist ausreichend! Pflegen Sie die Wiese wie im Flyer beschrieben als Mähwiese und beobachten Sie, wie sich die Artenzusammensetzung mit der Zeit ändert.
Hier finden Sie Zeigerarten, welche auf bereits vorhandenes, natürliches Potential hinweisen (Quelle: Der illustrierte Pflanzenführer für unterwegs, 2018).
'Keine Mähwiese ohne Mahd - Schützen durch Nützen'
Die Artenvielfalt unserer Wildblumenwiesen ist im Laufe der letzten Jahrhunderte durch die extensive Nutzung durch den Menschen entstanden (z. B. zur Gewinnung von Viehfutter). Um die regionaltypische Artenvielfalt zu erhalten, muss eine Wiese regelmäßig gemäht werden, d. h. 1-3 Schnitte pro Jahr. Entscheidend ist der richtige Zeitpunkt im Jahresverlauf. Wird eine Wiese nicht gemäht, kommt es zur Artenverarmung, da sich konkurrenzstarke Arten (z. B. Gräser) gegenüber den langsamer wachsenden Wildkräutern durchsetzen. Bitte nutzen Sie bei der Mahd keinen Mulcher und führen Sie den Schnitt bestenfalls als Heumahd durch. Abschnittsweises mähen ermöglicht den Insekten eine Rückzugsmöglichkeit.
'Randbereiche stehen lassen'
Randbereiche mit heimischen Wildstauden werden von Insekten als Rückzugsmöglichkeit genutzt. Säume werden maximal 1x pro Jahr geschnitten. Vorzugsweise werden sie über den Winter stehen gelassen. Schneiden Sie generell abgestorbene Pflanzenteile bestenfalls erst Anfang Mai zurück - denn Insekten verstecken sich in Stängeln und Blättern zum Überwintern!
'Pflegeschnitte bei Dominanz von ungewollten Beikräutern'
Im ersten Jahr nach der Anlage sind häufig Pflegeschnitte notwendig, um die Konkurrenz schnellwüchsiger Beikräuter für die Ansaat zu verringern. Mehrjährige Wildkräuter bilden im ersten Jahr nach der Ansaat häufig nur eine bodennahe Blattrosette aus. Die Blüte erfolgt erst im zweiten Jahr. Diese sogenannten 'Schröpfschnitte' verhindern, dass die Wildkräuter-Keimlinge von Acker-Kratzdistel, Acker-Winde, Melde und Co. überwuchert und somit in ihrem Wachstum eingeschränkt werden. Die Schnitte sollten wiederholt in einer Schnitttiefe von 5-6 cm durchgeführt werden, wenn der Aufwuchs etwa in die Höhe einer 1,5 l PET-Flasche erreicht. Bitte das Mähgut abtragen und nicht mulchen!
Liste häufiger Beikräuter