Bildungsarbeit soll zu nachhaltigem Handeln befähigen
„Mit den Naturparkschulen und Naturparkkindergärten, mit den Angeboten unserer Naturparkführer, aber auch mit Projekten wie Blühender Naturpark oder den Naturparkmärkten, setzt sich der Naturpark seit Jahren dafür ein, das Thema nachhaltige Entwicklung des Naturparks über ganz unterschiedliche Bildungsangebote voranzubringen und im Bewusstsein der Bevölkerung und der Besucher zu verankern. Ich freue mich, dass die Arbeit des Naturparkteams und unserer Partner jetzt durch das BNE-Zertifikat des Landes gewürdigt wird“, teilt die Naturparkvorsitzende und Zaberfelder Bürgermeisterin Diana Danner mit. Als eine von sechs Institutionen und als erstes Großschutzgebiet im Land beteiligte sich der Naturpark Stromberg-Heuchelberg erfolgreich am Pilotverfahren zum BNE-Zertifikat Baden-Württemberg und konnte im Rahmen des BNE-Netzwerkforums 2030 am 27. November im Kursaal Bad Cannstatt die Zertifizierungsurkunde aus den Händen von Umweltministerin Thekla Walker und Kultusstaatssekretär Volker Schebesta entgegennehmen. Ministerin Walker würdigte die Vorreiterrolle der Pilotorganisationen und betonte: „Wenn wir Lösungen für die aktuellen Herausforderungen finden und Zukunft gestalten wollen, braucht es einen Bildungsansatz, der Partizipation fördert, zum Denken in komplexen Zusammenhängen befähigt, zur Selbstverantwortung ermutigt und zum Handeln motiviert. Genau darum geht es bei Bildung für nachhaltige Entwicklung. Ich freue mich daher sehr über das Engagement der Einrichtungen, die diesen Ansatz aufgegriffen und sich den Anforderungen der Zertifizierung gestellt haben. So können wir bereits jetzt auf einen reichen Erfahrungsschatz und eine umfassende Expertise verweisen.“
Als Großschutzgebiet sei der Naturpark kein klassischer Bildungsanbieter, das Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung durchziehe aber alle Handlungsfelder der Naturparkarbeit wie ein roter Faden, so Naturparkgeschäftsführer Dietmar Gretter. Das Team um den Naturparkleiter, fachlich unterstützt durch die Sulzbacher Pädagogin Anna-Lena Stettner, hatte im Laufe des Zertifizierungsprozesses ein Leitbild für die Bildungsarbeit und ein pädagogisches Konzept zu erstellen. Damit soll gewährleistet werden, dass die Qualitätskriterien der Zertifizierung auch in der Praxis gelebt werden. „Das Zertifikat wird einem nicht geschenkt“, verweist Gretter auf den anspruchsvollen Zertifizierungsprozess, betont aber zugleich: „Die Teilnahme an der Zertifizierung hat sich für uns total gelohnt. Wir haben durch Workshops und den Austausch mit den anderen beteiligten Institutionen viele neue Impulse für unsere Arbeit bekommen und fühlen uns zugleich durch das Zertifikat in unserer Arbeit und in unserem Engagement bestätigt. Das hat das ganze Naturparkteam weiter zusammengeschweißt“. Bei der Bildung für nachhaltige Entwicklung, kurz: BNE, sollen Menschen dazu befähigt werden, eigenständig Entscheidungen für die Zukunft treffen zu können. Motto: lernen zu handeln. Im Naturpark gehe es darum, verschiedene Anforderungen an die Region unter einen Hut zu bringen, etwa Naturschutz und Erholung oder Artenschutz und Forstwirtschaft. „Wir haben als Naturpark nicht für jedes auftretende Problem eine einfache Lösung“, betont Gretter, „aber wir können die Menschen ermutigen, selbst genau hinzuschauen und auch einmal die Perspektive zu wechseln“. Mit seinem großen Netzwerk aus Naturschützern, Landnutzern, Vertretern aus Kommunen, Wirtschaft, Politik und Bildung biete der Naturpark dafür eine ideale Plattform. Ob beim Naturerlebnistag für Familien, am Verkaufsstand bei den Naturparkmärkten, bei Infoveranstaltungen zum Wildkatzenmonitoring oder bei Lehrerfortbildungen an den Naturparkschulen: überall könnten Menschen mit ganz unterschiedlichen Interessen und Fertigkeiten sich austauschen, miteinander ins Gespräch kommen und voneinander lernen. „Als Naturpark war uns schon immer wichtig, den Menschen der Region nicht nur Wissen und Erkenntnisse zu vermitteln, sondern auch Tipps zu geben und Angebote zu schaffen, wie sie ihre Erkenntnisse in ihren Alltag übertragen können, von Tipps zu naturnahem Gärtnern bis zu regionalen Einkaufsmöglichkeiten auf Naturparkmärkten oder in den GenussScheunen“, verdeutlicht der Naturparkleiter. Nachhaltige Entwicklung funktioniere nur, wenn sich jeder einzelne einbringe. „Wir hoffen, dass wir als Naturpark der Funke sein können, der bei den Menschen, insbesondere bei jungen Menschen, Begeisterung für Natur und Heimat entfacht.“
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